Für ein neues Projekt war ich in der Verantwortung, das Team zusammenzustellen. Ich war die Entscheiderin, wer zum Vorstellungsgespräch eingeladen werden sollte.
Eigentlich eine tolle Aufgabe.
Aber was soll ich sagen: Ich war sooo gelangweilt – *gähn*.
Warum?
Die Bewerbungsunterlagen, die mir zur Verfügung gestellt wurden, waren …
Ja, wie waren sie?
Sie waren eher so … wie ein seichter See.
Dieser See plätscherte nicht einmal. Alles war spiegelglatt. Vermutlich war strahlend blauer Himmel an diesem See und kein Wind – nur doof, wenn Du dann surfen willst.
So fühlte ich mich mit diesen Unterlagen.
„Spiegelglatt und kein Surfer unter den Bewerbern…!“
In einigen Unterlagen konnte ich sogar erkennen, dass hier und da etwas zusammenkopiert wurde.
Der krönende Abschluss aber war eine Bewerbung, bei der der Name des Schreibers nicht mit der Unterschrift übereinstimmte.
Wie peinlich ist das denn!
PERSONALER LESEN DEINE BEWERBUNG NICHT | SIE SCANNEN SIE | MEIST NUR 6 SEKUNDEN!
Um einen Personaler zu überzeugen, habe ich Dir hier einige Ergebnisse einer Eyetracking-Analyse zusammengefasst. Diese Analyse hat ergeben, auf welche Informationen Personaler in Bewerbungsunterlagen genau schauen und welche links liegen gelassen werden.
Das amerikanische Karriereportal TheLadder hat diese Studie veröffentlicht. Sie zeigt das Verhalten von Recruitern bei der Sichtung von Bewerbungsunterlagen. Das Ziel der Studie war es herauszufinden, worum es den Personalern wirklich geht und welche Teile der Bewerbung die größte Bedeutung für die Auswahl der Bewerber haben.
Die Studienergebnisse wurden mit Hilfe einer Eyetracking-Technologie ermittelt. Mit Hilfe einer speziellen Kamera wurden die Augenbewegungen der Studienteilnehmer verfolgt. So konnten Heatmaps erstellt werden, die anschaulich darstellen wohin die Recruiter schauen und wie lange ihr Blick dort jeweils verweilt sowie welche Inhalte überhaupt keine oder nur wenig Beachtung finden.
Insgesamt 30 Personaler haben über einen Zeitraum von zehn Wochen unter realen Arbeitsbedingungen Bewerbungsunterlagen durchgeschaut und bewertet.
Hier nun einige verblüffenden Enthüllungen:
- Personaler lesen Deine Bewerbung nicht wie ein Buch – … von links nach rechts, Zeile für Zeile und Absatz für Absatz sowie Seite für Seite. Ein Personaler scannt Deine Bewerbung. Bei interessanten Punkten stoppt er.
- Deshalb achte auf eine klare Struktur, gute Gliederung und Keywords! Keywords, z. B. aus der Stellenausschreibung machen dem Personaler das Scannen leichter. Seine Augen bleiben schneller an ihm vertrauten Worten hängen.
- Neben Deinem Text ist der visuelle Aufbau Deiner GESAMTEN Bewerbung (von der ersten bis zur letzten Seite) wichtig. Es hat sogar großen Einfluss auf den Erfolg Deiner Bewerbung. Mit dem visuellen Aufbau (Layout) setzt Du den Grundstein für den ersten Eindruck. Für diesen nimmt sich ein Personaler im schlimmsten Fall nur 6 Sekunden Zeit! Eine verblüffend kurze Zeitspanne.
- 19% der Zeit verbleibt ein Personaler bei der Analyse eines Bildes. Hier bewahrheitet sich dann wieder einmal, dass es sinnvoll ist, dem Bild genügend Aufmerksamkeit zukommen zu lassen. Suche Dir einen guten Fotografen, der weiß, was er tut und setze passenderweise sogar noch einen ansprechenden Rahmen um das Bild. Damit sollte Dir aber auch klar sein, dass somit eine gewisse Zeitspanne für vielleicht wichtige Elemente wegfällt.
Noch einmal zusammengefasst:
- Personaler scannen innerhalb von 6 Sekunden Deine Bewerbung.
- Passendes Layout von der ersten bis zur letzten Seite entwickeln.
- Klare Struktur und Keywords verwenden.
- 19% der Zeit bleibt der Personaler beim Foto hängen, also nimm ein gutes Foto.
- LASS ALLES ÜBERFLÜSSIGE WEG!
Übrigens: Für dieses Team gab es noch eine zweite und auch dritte Bewerbungsrunde.
Mittlerweile ist das neue Team komplett und es geht es daran, gemeinsam das Surfen zu lernen und gemeinsam eine tolle Arbeit zu machen :-).
In diesem Sinne …
Sei Du selbst & mach es anders als die anderen!
Herzliche Grüße vom Elbdeich.
„Damit Du liebst, was Du tust!“
P.S.: Wenn Du momentan nicht liebst, was Du tust, hol Dir Unterstützung. Lass uns sprechen, wo es „knirscht“ und wie ich Dich unterstützen kann. Buche Dir hier Dein kostenloses Kennenlern-Gespräch mit mir.
P.P.S.: Die vollständigen Ergebnisse der Eyetracking-Analyse können hier eingesehen werden.