Du willst Dich bewerben und schiebst es seit Tagen vor Dich her? Du kommst einfach nicht vom Fleck? Dein anfänglicher Schwung ist verflogen und es macht sich eher Ratlosigkeit breit?
Bestehende Unterlagen hast Du rausgesucht, Deinen Lebenslauf bis zum heutigen Tag ergänzt und auch Deine Zeugnisse sind alle kopiert.
Dann nahm das Schicksal seinen Lauf…
Dann hast Du Dir einen Bewerbungsratgeber besorgt und das Internet war in Deiner knappen freien Zeit Dein Zwilling. Informationen über Informationen sind auf Dich eingeprasselt mit einem folgenschweren Fazit: Die klassische Bewerbung – wie Du es mal gelernt hast und wie Deine Bewerbung erstellt ist – gibt es nicht mehr.
Du hast herausgefunden, dass mittlerweile mehr zu einer authentischen und aussagekräftigen Bewerbung gehört, als das, was Deine Standardunterlagen ausstrahlen.
Die Frage ist nur: Was ist dieses mehr und was von den ganzen Tipps, Tricks und Kniffen sollst Du nun für Dich nutzen? Was davon hält, was es verspricht?
Ganz einfach: Alles das, was zu Dir passt!
Hilft Dir das weiter? Ich hoffe ja, denn tatsächlich ist es so, dass es keine Norm für Bewerbungsunterlagen gibt und Du im Grunde Deine Bewerbungsunterlagen erstellen kannst, wie Du möchtest.
Wobei ich Dir ans Herz lege, dass Du Dich nicht in die 19,95 Euro Struktur eines Bewerbungsratgebers zwängst, sondern Deine persönlichen und ganz eigenen Bewerbungsunterlagen entwickelst.
Du musst ganz klar in Deinen Unterlagen erkennbar sein.
Mit Deinen Bewerbungsunterlagen verfolgst Du ein ganz bestimmtes Ziel:
Die Einladung zum Vorstellungsgespräch.
Um dieses Ziel zu erreichen, hast Du zwei Möglichkeiten:
- Du überzeugst den Personaler davon, dass Du der perfekte Kandidat bist. Dann wird ein Personaler Dich einladen. Dazu muss Deine Bewerbung in erster Linie gute Argumente beinhalten, warum genau Du der richtige Bewerber für die Position in dem Unternehmen bist. Natürlich musst Du Sympathie ausstrahlen und Deine Unterlagen müssen frei von Formfehlern sein.
Oder
- Du machst den Empfänger so neugierig,dass er Dich einfach kennenlernen will. Das kannst Du erreichen, indem Du Dich selbstbewusst gibst, auf Augenhöhe mit dem Personaler. Am besten gespickt mit den perfekten Argumenten für den Job. Neugierde erschaffst Du durch ungewöhnliche Ideen.
Hier ein paar Beispiele, die schon sehr anders sind:
- Eine Bewerberin aus dem Schuheinzelhandel legte ihrer Bewerbung einen Schuh-Schlüsselanhänger bei, weil sie „einen Fuß in die Tür“ bekommen wollte.
- Ein Koch schickte dem Restaurantbesitzer vorab ein Familienrezept mit den Worten: „Dieses Gericht bringe ich zu unserem Gespräch für Sie mit. Ich hoffe, Sie werden Hunger haben.“
- Eine Bewerberin gestaltete ihr Anschreiben wie eine Einladung und lud den Arbeitgeber darin dazu ein, sie einzustellen.
- Ein schlichtes Holzbrett. Eingeschnitzt eine Bewerbung, für die nie eine Stelle ausgeschrieben wurde. So stellte sich Roland Trettl einst bei Eckart Witzigmann vor. „Den Typen muss ich mir holen“, befand der Starkoch und lotste den kreativen jungen Mann zu sich.
(Hat Trettl in der NDR Talkshow erzählt. Ich war begeistert.)
- Eine ähnlich kreative Idee hatte ein Bewerber, der mittlerweile zu Deutschlands prominentesten Moderatoren gehört – Stefan Raab. Seinen Bewerbungen legte er immer ein Glas Honig mit der Anmerkung bei: „Bevor ich ihnen jetzt noch mehr Honig ums Maul schmiere, können Sie das selbst tun.“ Damit bewies er nicht nur Humor, sondern auch Einfallsreichtum. Bis heute sind ihm die Ideen nicht ausgegangen!
Bei weniger konservativen Personalern stoßen solche ungewöhnlichen Ideen unter Umständen auf positive Resonanz. Bei konservativen Personalern kann das allerdings schiefgehen. Womit bewiesen ist, dass Bewerbungsunterlagen subjektiv bewertet werden. Was dem einen Personaler gefällt, missfällt vielleicht dem anderen.
Dennoch: Sei mutig und erfinderisch, Deine Bewerbung soll positives Interesse wecken.
Wichtig bei all Deinem Wagemut ist, dass eine Bewerbung, die Du erstellst, zu Dir, dem Job und auch zum Unternehmen passt.
Schlüpfe dazu immer in die Schuhe des Personalers und frage Dich, was klar aus Deinen Bewerbungsunterlagen erkennbar sein muss. Nimm einen sogenannten Perspektivwechsel vor. So kreativ wie oben beschrieben, müssen Deine Unterlagen nicht sein. Passend sollen sie sein.
Vielleicht solltest Du noch wissen, dass es einem Bewerber selten gelingt, innerhalb eines Tages seine Bewerbungsunterlagen vollständig von der ersten Idee bis zur Vollendung zu erstellen. Bei vielen ist das ein Prozess, der etwa 20-25 Arbeitsstunden beinhaltet.
Nimm Dir ausreichend Zeit, damit die Unterlagen so werden, dass Du diese mit einem guten Gefühl nutzen kannst.
Und: Dass Du Dich in Deinen eigenen Bewerbungsunterlagen auch erkennst!
Fazit:
- Es gibt keine vorgeschriebene Norm für Deine Bewerbungsunterlagen.
- Das Ziel Deiner Bewerbungsunterlagen ist die Einladung zum Vorstellungsgespräch.
- Mache den Personaler neugierig mit Deinen Unterlagen oder überzeuge ihn.
- Nimm einen Perspektivwechsel vor und schlüpfe in die Schuhe des Personalers.
- Nimm Dir Zeit für das Erstellen Deiner Bewerbungsunterlagen.
Wie steht es um Deine Bewerbungsunterlagen, nachdem Du diesen Artikel gelesen hast?
Wenn Du Dich auch mit dem Thema Arbeit & Leben darf Spaß machen auseinandersetzt, hast du vielleicht wertvolle Tipps & Tricks kennengelernt, die Du gerne mit mir und anderen Lesern teilen möchtest.
Hinterlasse diese gerne als Kommentar weiter unten.
Dort darfst Du natürlich auch loswerden, wo Dein Schuh zum Thema „Dein Weg zum TraumJOB!“ drückt.
In diesem Sinne …
Sei Du selbst & mach es anders als die anderen!
Herzliche Grüße vom Elbdeich.
„Damit Du liebst, was Du tust!“
P.S. Wenn Du momentan nicht liebst, was Du tust, hol Dir Unterstützung. Lass uns sprechen, wo es „knirscht“ und wie ich Dich unterstützen kann. Buche Dir hier Dein kostenloses Kennenlern-Gespräch mit mir.
Interessanter Artikel. Wenn es mir entspricht, eine außergewöhnliche Bewerbung zu schreiben, dann kann es mir letztlich egal sein, wenn es dem Personaler nicht gefällt. Denn dann passt vielleicht auch das Unternehmen nicht zu mir. Ich finde die Idee super, wäre ich früher nie drauf gekommen.
Danke und viele Grüße,
Sophie
Ach, und noch ein schönes Wochenende 🙂